DMP -
Darmkrebs
Darmkrebs gehört unter anderem zu den Erkrankungen, für
die es bisher kein Disease-Management-Programm, DMP,
gibt.
DMPs
existieren für Patienten mit Diabetes mellitus,
Brustkrebs, koronarer Herzerkrankung, Asthma und COPD.
Diskutiert werden jedoch auch Programmentwicklungen für
ein DMP anderer Erkrankungen, wie zum Beispiel
Osteoporose, Rheuma, Migräne, Tinnitus, Apoplex,
Bluthochdruck und eben Darmkrebs.
Dabei werden die zurzeit praktizierten Programme sehr
kontrovers bewertet. Positiv
ist:
-
dass
Patienten mit den entsprechenden Erkrankungen in den
Arztpraxen vermehrte Aufmerksamkeit erfahren und
erheblich von den Schulungsprogrammen profitieren
können.
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Durch die
speziellen Weiterbildungsmaßnahmen finden Patienten
besser informierte Ärzte vor.
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Außerdem
schaffen die Krankenkassen für Patienten (z.B.
Erstattung der Praxisgebühr) wie für Ärzte
(extrabudgetäre Honorierung der Leistungen innerhalb
eines DMP) zusätzliche finanzielle Anreize für eine
Teilnahme am Programm.
Negativ
fällt auf:
-
Ein zum
Teil noch erheblicher Verwaltungsaufwand für die
Arztpraxen,
-
eine durch
die Programme etwas eingeschränkte individuelle
Behandlungsmöglichkeit,
-
ein Export
vertraulicher Patientendaten aus den Arztpraxen zu
den Krankenkassen und unter Umständen zu deren
externen Mitarbeitern.
-
Durch die
Kopplung der DMP - Einschreibung an den
Risikostrukturausgleich, RSA, bekommt eine
Krankenkasse mehrere tausend! Euro pro Patient aus
dem RSA - Fonds gezahlt. Gerade der letzte Punkt
führt manchmal zu bizarren Werbeeskapaden von Seiten
der Kassen, in denen selbst über 90 Jährige
Mitglieder oder auch geistig nicht
entscheidungskompetente Patienten, massiv zur DMP –
Teilnahme gedrängt werden. Sogar zum Hausarztwechsel
wird geraten, falls der aktuell Behandelnde nicht an
einem entsprechenden Programm teilnimmt.
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Nicht
einzusehen ist, dass chronisch kranke Patienten, die
zum Beispiel an Darmkrebs oder einer anderen
Nicht-DMP-Krankheit leiden von den Krankenkassen
gegenüber chronisch Kranken finanziell benachteiligt
werden, die an einer DMP-Erkrankung leiden!
Basierend
auf den über 10-jährigen Erfahrungen in der Behandlung
von Patienten mit chronischem Kopfschmerz oder Migräne
stelle ich als Diskussionsbeitrag für ein eventuell zu
entwickelndes DMP – Migräne nachfolgend das multimodale
Behandlungskonzept der Bad Endbacher Migräne- und
Kopfschmerzkompaktkur vor.
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www.migraenekur.de
Dr. Andreas Pfaff
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